1999 – Die schlimmste aller Niederlagen

Es ist fast schon 20 Jahre her, dass eines der spannendsten Spiele der Champions League stattgefunden hat. Als Manchester United und Bayern München 1999 im Camp Nou gegeneinander antraten, sorgten die zwei Mannschaften bis zum Spielende für Ungewissheit. Über dieses Finale wird noch immer gesprochen. Zurecht allerdings, denn das, was nach dem ersten Tor in der sechsten Minute bis zum Schluss auf den beinahe sicheren Sieg Bayern Münchens hingedeutet hat, verwandelte sich in den letzten paar Minuten in einen der schlimmsten Alpträume der Spieler und Fans Bayerns. Die Tatsache, dass der Pokal zum Greifen nah war, hat die Niederlage umso schwieriger gemacht.

Eine unfassbare Wendung

Nach 19 Jahren bleibt es immer noch umstritten, wer damals besser war. Manche sagen, es hat nicht der beste gewonnen, sondern derjenige, der Schwein hatte. Auf der einen Seite Hitzfeld und seine Spieler, auf der anderen Ferguson mit seinen. Es begann wie ein normales Spiel. Schon nach sechs Minuten landet der erste Ball im Netz. Schmeichel hat ihn nicht einmal gesehen. Die Bayern-Fans sind außer sich. All das hat man Basler zu verdanken.

Die erste Halbzeit ist vorbei. Es steht 1:0 für Bayern. Alle Statistiken und der bisherige Verlauf des Spieles deuten auf den Triumph Bayerns hin. Der Schluss nähert sich und Bayern führt nach wie vor. Die 90 Minuten sind vorbei. Immer noch steht es 1:0 für Bayern München. Der Schiedsrichter entscheidet, es wird noch 4 Minuten Nachspielzeit geben. Keiner ahnt, was in diesen 240 Sekunden noch kommt.

Bloß nach 30 Sekunden der Nachspielzeit erreicht ein Eckball von Beckham das Netz des Gegners. Als letzter hat ihn Teddy Sheringham berührt. Die Bayern Spieler verlangten ein Abseits. Es gab aber keins. Das ganze Stadion ist auf den Beinen. Alle 98 000 Zuschauer sich außer sich. Was für eine Wende! In der 94. Minute geht noch ein Eckball von Beckham ins Tor. Kahn ist fassungslos, und ebenso der Rest der Zuschauer. Das Stadion bebt. Manchester United gewinnt die Champions League und zwar nach 31 Jahren.

Was geschah danach?

Was für Machester United ein Wunder darstellte, war für Bayern München ein Alptraum, der Wirklichkeit wurde. „Die Mutter aller Niederlagen“ las man in den Schlagzeilen. Nur wenige Minuten haben Hitzfeld vom Triumph und der Trophäe getrennt. Ein Traum war zum Greifen nah, doch er ist durch die Lappen gegangen. Obwohl Hitzfeld meinte, sein Team hat den Triumph verdient, akzeptierte er die Niederlage und gratulierte dem Gegner. Was kann man nach einem Fairplay denn sonst machen?

Während Lothar Matthäus‘ Karriere ein Ende nahm, ohne dass er je eine solche Trophäe mit nach Hause nehmen konnte, trugen Hitzfeld und Bayern München nur zwei Jahre danach im Finale der Champions League gegen Valencia den Sieg davon. 2014 bekamen sie auch die Gelegenheit sich an Manchester United im Viertelfinale der Champions League zu rechen. Diese Chance haben sie sich nicht entgehen lassen und gingen als Sieger aus diesem Match hervor mit dem Ergebnis 3:1.